So wurde das Gutshaus zu DDR-Zeiten in einem unbekannten Artikel beschrieben:
Ehem. Gutshaus (Wohnungen, Verwaltung). Am Hofplatz 3. Zweieinhalbgeschossiger Putzbau aus der 2. H. 19 Jh., vom urspr. neogotischen Dekor nichts erhalten. Südlich des Hauses Reste eines kleinen Landschaftsparks. – Am tiefen vorgelagerten Wirtschaftshof mehrere um 1860 in Backstein errichtete Stallungen.
Nachdem 1945 der gesamte Viehbestand von den Russen abgeholt wurde, konnte erst 1947 langsam der Wiederaufbau der Tierzucht auf dem Gut beginnen. Die herrschenden sozialistischen Verhältnisse machten eine Pferdehaltung nicht gerade leicht. Vorwiegend wurde die Zucht von Rindern und Schweinen gefördert. Das Pferd wurde durch Technik ersetzt.
Eine betriebseigene Wohnung auf dem Gelände der Saatzuchtstation wurde 1979/80 zu einer Kindereinrichtung umgebaut.
1954 wurde der Reit- und Fahrverein Obermützkow e.V. gegründet. Er bewirtschaftet heute einen großen Teil der Gutsanlage.
Der Ortsteil Niedermützkow existiert heute nicht mehr.
Waldemar Rückheim aus Obermützkow erinnert sich an Niedermützkow:
„Dieser Ortsteil war von 1933-1954 mein Heimatort. Meine Familie wohnte im alten Speicher. Mein Vater war Förster. In dem Dreifamilienhauskaten wohnten: der Oberschweizer Wilhelm Unruh, der Schmied August Wulf und der Stellmacher Walter Haß. Auf dem Gut arbeitete auch der Kutscher Franz Freitag und ein Herr Patzkowski, der die polnischen Arbeiter betreute. Auch an Niedermützkow ging die Bodenreform 1946 nicht vorbei. Es entstanden 33 Siedlungen und zwei Handwerkersiedlungen (Wulf und Haß). Nach der Bodenverteilung erfolgte ein umfangreiches Bauprogramm. Das erste Lehmhaus baute sich die Familie Heinz Lang. Es folgten die Familien Wilhelm Bräsel, Kurt Daniel, August Wulf, Helmut Krowke, Ulrich Krowke, Manuel Krüger, Wilhelm Besler, Otto Bode, Fritz Schult und Ernst Schiemann. Aus Stallanlagen, die nicht mehr gebraucht wurden, entstanden Wohnungen für die Familien Karl Neumann, Bruno Unruh (Kuhstall) und Hermann Kirste (Pferdestall).
Da wir kein festes Straßennetz hatten (nur Landweg), wurde die gesamte Hackfrucht- und Getreideernte mit Feldloren, die auf Schienen fuhren, eingebracht bzw. auf dem Bahnhof Martensdorf verladen. Der Verlauf der Feldbahn war wie folgt: Niedermützkow, Querweg, Martensdorf zur Dorfstr.(heute L21) in Richtung BHG und dann über die B 105 zum Bahnhof“.